Willkommen in der Fantasy–Welt von Kaigan! Mit „Die Geschichte eines Gnoms“ startet Cullen Cayne seine Fantasy-Reihe bei omolollo.
Wer in diesem Fantasy–Roman nach Elben, Orks, weisen Zauberern, Drachen, goldsüchtigen Zwergen und edlen Helden sucht, kann lange darauf warten. Cullen Cayne liebt es, mit gängigen Fantasy-Klischees zu spielen und diese ad absurdum zu führen. So ist der Held – sofern man überhaupt von einem Helden sprechen kann – ein namensloser Gnom, der in der Hafenstadt Vork in einer Poststelle arbeitet. Kein Wunder, dass er klein, faul, ignorant, verträumt, tollpatschig und Bier-liebend ist – und öfters mal die Post auf dem vorbeifahrenden Leichenwagen verschwinden lässt. Wer hier an Terry Pratchett und die Scheibenwelt denkt, liegt gar nicht so falsch. Im Vergleich muss man aber sagen, dass Cullen Caynes Fantasy-Geschichte zwar ironisch, sarkastisch und manchmal auch albern ist, aber nie unsere Welt miteinbezieht, wie es Terry Pratchett macht. Vielmehr erinnert der Gnom viel öfters an Homer Simpsons Naivität, Dummheit und Liebeswürdigkeit. Es ist aber auch ein bisschen von Tolkien und Mittelerde zu finden. Wer einzigartige Fantasywelten sucht, die ohne Klischee-Fantasy-Wesen auskommt, wird sich in Kaigan wohlfühlen. Natürlich kann man die erste Gnom-Geschichte nicht mit dem Herr der Ringe vergleichen, vor allem, weil unser Gnom sich wegen einem blöden Ring nie auf die Reise gemacht hätte.
Wovon handelt der Fantasyroman eines Gnoms?
Das Leben unter Menschen in Kaigan ist für einen kleinen Gnom sehr erniedrigend und gefährlich. Entweder kommt man unter die Räder, wird gegessen oder einfach so umgebracht. Dank seiner dicken Haut, übersteht unser Gnom viele Gefahren. Das gilt leider nicht für die Menschen in seiner Nähe, die durch seine Tollpatschigkeit so manch grausamen Tod sterben. Dann ergibt sich ein glücklicher Zufall für unseren Gnom – in der Poststelle, in der unser Gnom arbeitet. Ein Päckchen soll in die Schattenberge geliefert werden. Da alle Postläufer unterwegs oder tot sind, fällt die Wahl auf ihn. Eine große Belohnung winkt ebenfalls: ein Goldstück. Doch der Weg in die Schattenberge ist weit und gefährlich – vor allem für einen Gnom mit so kurzen Beinen.
Da er leider keine andere Wahl hat, macht er sich auf den Weg und stolpert von einem Abenteuer ins nächste …
Die Geschichte eines Gnoms folgt den Regeln der High Fantasy und verknüpft sie gekonnt mit ironischen Seitenhieben, auch manchmal aus der Low Fantasy. Die Erzählperspektive ist etwas ungewöhnlich. Denn ähnlich wie bei Rollenspielen wird der Leser bzw. Mitspieler in der Du-Perspektive angesprochen.
Der Fantasyroman Die Geschichte eines Gnoms ist erhältlich als E-Pub für € 2,99 und als Taschenbuch für € 8,99 bei Amazon & Co.
Länge des Buchs: ca. 180 Seiten
Die Fantasywelt von Kaigan
Kaigan ist eine Welt, die sich zwischen Eis, Wüste und dem Geisterkontinent befindet. Die Menschen haben hier das Sagen. Drachen und viele andere fabelhaften Wesen existieren nicht mehr. Sie wurden von den Menschen ausgerottet. Selbst die alten Völker, die vorher das Land besiedelten, sind mittlerweile tot, vertrieben oder versklavt.
Einst wurde Kaigan von den acht unsterblichen Erlkönigen besucht. Sie kamen von den Sternen und teilten sich das Land auf – die grünen Lande. Jeder Erlkönig bekam ein Reich. Und jeder herrschte über sein Gebiet, wie es ihm gefiel. Sie formten ihre Nachkommen nach ihrem Ebenbild und nannten sie Menschen. Doch seither kamen die Erlkönige nicht mehr zusammen.
Die Zeit verstrich und die Völker wuchsen und wuchsen. Sie verdrängten das alte Volk, töteten Tiere und Fabelwesen und als sie keine Feinde mehr hatten, griffen sie sich gegenseitig an.
Doch die Zeit nagte auch an den unsterblichen Erlkönigen. Sie wandten sich von den Menschen ab und überließen sie sich selbst. Fortan sollten Menschenkönige die Geschicke der Völker leiten.
Danach zogen sich die Erlkönige zurück und Stille kehrte um sie ein. Doch die Menschen gingen ihrem Treiben weiter nach. Sie strebten nach Macht und Reichtum und töteten jeden, um ihr Ziel zu erreichen.
Doch die alten Völker sammelten sich an den Grenzen Kaigans und warteten auf ihre Gelegenheit zurückzuschlagen …
Für wen ist die Geschichte des Gnoms geeignet?
Wer keine Lust mehr auf Klischee-Fantasy hat und lieber in eine neue Welt mit eigenen Regeln und Hintergrundgeschichten eintauchen möchte – für den bietet der Gnom sicherlich eine interessante Abwechslung. Wer stattdessen die bekannten Fantasyromane um Elfen, Zwerge, Zauberer und Menschen bevorzugt, wird sicherlich die Ironie zu schätzen wissen. Gerade Terry Pratchett Fans, die die Geschichten aus der Scheibenwelt lieben, könnten auch an diesem namenlosen Gnom gefallen finden.
Cullen Cayne ist ein Literaturwissenschaftler und Illustrator mit einem Faible fürs Phantastische. Mit seinem Roman „Die Geschichte eines Gnoms“ beginnt er die erste von vielen Geschichten, die in der fiktiven Welt Kaigan spielen.